Großes Haflingerturnier auf dem Kiefferhof

 

Eine Premiere war für die Haflingerfreunde Rheinland e.V. die Ausrichtung eines Turniers gem. WBO auf dem Kiefferhof in Ruppichteroth. Um das Fazit vorweg zu nehmen - eine äußerst gelungene Veranstaltung für Teilnehmer wie den Ausrichter!

In der letzten Zeit ist ein erhöhtes Interesse an Haflingerturnieren zu verzeichnen, interessieren sich doch immer mehr "Haflingerreiter" für den Turniersport, trauen sich aber keine Starts auf offen ausgeschriebenen Veranstaltungen zu. Gerade Reitsporteinsteigern wird hier eine Hemmschwelle genommen und ermöglicht, die erste Wettkampfatmosphäre ohne äußeren Druck zu erleben.

Entsprechend entspannt, familiär und zwanglos war das Premierenturnier. Das Veranstaltungsteam selbst, allen voran Anke Meiers, die die Hauptlast der Organisation getragen hat und der damit der besondere Dank gebührt, kam zeitweise ganz schön ins Schwitzen. Die Ritte selbst ließen erkennen, welche "Paare" bereits über eine entsprechende Ausbildung und Turniererfahrung verfügten.

Einen guten Griff haben wir mit den Richtern getan. Frau Lange und Herr Mannherz beurteilten die Ritte fair und kommentierten sie ruhig und sachlich. Sie sparten nicht an Lob - was sich an den recht hohen Noten ablesen lässt - übten aber auch fundierte Kritik bei nicht so gelungenen Vorstellungen; sie lieferten Verbesserungshinweise, damit sich Reiter und Pferd in der Zukunft verbessern und entwickeln können! Verwundert war ich persönlich über die Reaktionen einiger weniger nicht kritikfähiger junger Damen, die die gut gemeinten Ratschläge ihrerseits vor den Richtern in Frage stellten! ??? Wer zu Selbstüberschätzung neigt, wird es in Zukunft schwer haben, sich zu verbessern!

90 Starts konnten verzeichnet werden, verteilt auf 10 Prüfungen. Die erste Prüfung, die Führzügelklasse, war für den jüngsten Reiternachwuchs reserviert. Hier siegte die erst 6 jährige, aber bereits sehr routinierte und über viel Einwirkung und Balance verfügende Anna Lena Schmidt auf Nestor (WN 8,5). Der Reiterwettbewerb (ohne Galopp) zeigte sehr engagierte Ritte. Es siegte Lena Marie Kraus auf Lucky Luke (WN 8,0). Der anschließende Reiterwettbewerb für Junioren wurde in 2 Abteilungen aufgeteilt. Auch hier zeigten die jungen Damen, dass sie in der Lage sind, ihr Pferd sicher durch die Prüfung zu steuern. Es siegten Franziska Riecke auf Aquarena und Lena Püschel auf Ambassador (WN jeweils 8,0). Den Reiterwettbewerb für Reiter konnte Linda Begemann auf Ambassador für sich entscheiden (WN 8,2).

Die mit 26 Teilnehmern am stärksten besetzte Prüfung, die Dressurprüfung in Anlehnung an Kl. E, war geprägt durch einige sehr gelungene Vorstellungen - veranlagte und gut sitzende Reiter mit durchlässigen, gut gerittenen Pferden. Hier siegte Lara Rosner auf Resi (WN 8,8 !). In der Dressurprüfung in Anlehnung an Kl. A konnte man nicht nur an den vergebenen Noten ablesen, dass das Anforderungsprofil deutlich höher lag. Die Siegerschleife gebührte Mijara Mäkinen auf Newton (WN 7,7). Der Caprilli-Test, der leider nur von 4 Reitern genutzt wurde, sah mit deutlichem Abstand Nordfalke, geritten von Frank Menke, vorne (WN 8,5).

Den Angstschweiß trieb es doch dem ein oder anderen Reiter auf die Stirn, als sie die Abmessungen des Parcours der Stilspringprüfung in Anlehnung an Kl. E sahen. Herr Mannherz, selbst zugelassener Richter bis zur Klasse S, hatte sehr viel Vertrauen in das Springvermögen der Haflinger und legte inkl. einer zweifachen Kombination die Messlatte am oberen Level an. Er hatte mit dieser Vermutung auch Recht, sah man bei den 15 Startern doch einige sehr feine, flüssige Ritte. Trotz einiger Verweigerungen sah man keine unschönen Bilder. Denen, die dieses mal noch nicht das Ziel erreicht haben, können mit entsprechendem Training und etwas mehr Mut das nächste Mal sicher erfolgreich sein - die Pferde hatten allemal das notwendige Potential! Auch hier trug der vielseitige Nordfalke seinen Reiter Frank Menke siegreich durchs Ziel (WN 8,2).

Lieblingsprüfung des Publikums mit dem größten Stimmungspotential war das Run und Ride. Die Teams, bestehend aus einem Reiter, der einen kleinen Parcours zu bewältigen hatte und einem Läufer, der auf der Strecke neben ein paar Sprüngen auch einige knifflige "Aufgaben" zu erledigen hatte, gaben alles! Deutliche Siegchancen hatte allerdings das Team, welches den Läufer mit dem größten Mundwerk in seinen Reihen hatte. Wer kann schon einen Mohrenkopf in Rekordzeit essen? Überlegen zeigten sich Frank Menke (auf Nordfalke) und Sebastian Kubitz (Läufer) in der Rekordzeit von 1,34 Minuten.

Die letzte Prüfung des erlebnisreichen Tages war eine geführte Gelassenheitsprüfung, die leider nur von 4 Teilnehmern in Angriff genommen wurde - leider etwas wenig für den mit viel Aufwand verbundenen Gelassenheitstest. Gemeinsam auf den ersten Platz setzten die Richter Tim Heckmann mit Aramis und Svenja van Riesen mit Neshwish (WN 2).

Im Rahmen der Veranstaltung wurden aus einer Kombination der Prüfungen die diesjährigen Vereinsmeister der HFR ermittelt. Gratulieren dürfen wir bei den Junioren Laura Köllmann auf Nastassia und den Senioren Frank Menke auf Nordfalke .










Vergessen möchten wir nicht die vielen Sponsoren, die auch zum Gelingen beigetragen haben und ermöglichten, dass viele schöne Ehrenpreise vergeben werden konnten (Kiefferhof, Gestüt Ravelsberg, Fam. Billig Gestüt Hürtgenwald, Fam. Lepperhoff, Fam. Meiers, Haflingerzucht Barth, Haflingerzucht Rödder, Firma Bedachungen-Pelzer, Haflingerzucht Westhoven und das Reit.- und Fahrbedarffachgeschäft Hoffmann aus Waldbröl). Allen - insbesondere den fleißigen Helfern, ganz besonders Anke Meiers - gilt unser aufrichtiger Dank!

Die komplette Ergebnisliste findet sich auf der nächsten Seite. Ferner gibt es auch eine umfangreiche Fotosammlung zum Turnier, die hier in unserem Fotoalbum abgerufen werden kann.

Dagmar Westhoven